Die Puch Mopeds aus Graz
Mit der MS 50 hält das Moped Einzug bei Puch, infolge seines auffällig geraden Press-Stahl-Zentralrohrrahmens bald als
„Stangel-Puch“ bezeichnet. Es folgt 1958 der Mopedroller DS 50, den auch Mädchen und Frauen gerne fahren und liebevoll „Daisy“ nennen. Aus diesen beiden Grundtypen entwickelt sich im Lauf der nächsten drei Jahrzehnte eine unglaubliche Modellvielfalt an Mopeds und Mopedrollern, die durch unzählige Modifikationen für einzelne Exportmärkte nahezu unüberschaubar wird.
Mit der MC 50 eröffnet sich der Markt der Moto-Cross-Modelle, die Ranger Modelle werden sogar vom Bundesheer gekauft. Geradezu sensationell schlägt das Maxi Moped ein, das ab 1973 den Modellnamen zum Synonym für einfach zu
bedienende, robuste Automatik-Mofas macht. Der Höhepunkt wird 1980 mit über 200.000 Mopeds überschritten, allein rund 65.000 für den heimischen Marh. 1981 folgt dann die kalte Dusche der Helmpflicht, die den Mopedmarkt rapide einbrechen lässt.
Damit beginnt das langsame, stille Sterben der Zweiradsparte. Und wieder greift die Hausbank, diesmal die CA-BV, wie vor
über sechzig Jahren schicksalhaft in die Geschicke des Konzerns ein. Der Knick in der Verkaufsstatistik spielt jenen
Kräften in der CA und dem immer häufiger und schneller wechselnden Management der Steyr-Daimler-Puch AG (SDP) in
die Hand, denen das Zweirad nicht nur lästig sondern geradezu peinlich ist.