Puch Museum Graz

Die Geschichte von Johann Puch

Die Geschichte von Johann Puch ist eine faszinierende Reise durch die Entwicklung der motorisierten Mobilität und die Innovationskraft eines bemerkenswerten Unternehmers.


Johann Puch, geboren 1862 in der Untersteiermark, im heutigen Slowenien, absolvierte eine Schlosserlehre. Seinen Lehrbrief erhielt er 1877. Nach seiner Anstellung in der Schlosserwarenfabrik der Brüder Lapp arbeitet er bei der Firma Almer und anschließend in der Fahrradschlosserei Benesch. Danach wechselte er zur Fahrradabteilung des Nähmaschinengeschäfts Luchschneider. 1888 wechselte er zur eben gegründeten Fahrradfabrik Albl, wo er seine Meisterprüfung ablegte. Johann Puch wollte jedoch selbstständig werden und so beschloss er als Unternehmer eine eigene Wekrstätte zu gründen.

1889 erhielt Johann Puch die Betriebsstättengenehmigung für eine Fahrradreparaturwerkstäte in Graz, in der Stauchergasse 18 a. Johann Puch als Unternehmer mit Weitblick, begann mit der Herstellung der bequemeren Niedrigräder mit Kettenantrieb anstatt der die damals üblichen Hochräder. Er legte damit den Grundstein für sein zukünftiges Imperium im Bereich der Mobilität. Bereits in den frühen Jahren zeigte sich Puchs Hingabe zur Qualität und technischen Exzellenz, die bald zu einer beachtlichen Reputation führte.

Bereits 1891 wurde Puchs Gewerbebetrieb in eine OHG umgewandelt. Der Betrieb florierte und musste bereits ein Jahr später aus Platzgründen in die grazer Karlauerstraße übersiedeln. Die Johann Puch & Comp beschäftigte da bereits 34 Arbeiter. Die hergestellten Räder hatten sich inzwischen als Styria-Räder einen Namen gemacht.



Während des frühen 20. Jahrhunderts wandte sich Puch der Produktion von Motorrädern zu und machte sich einen Namen als einer der Pioniere auf diesem Gebiet. Die von Puch hergestellten Motorräder wurden für ihre Zuverlässigkeit, Robustheit und Innovation geschätzt, und die Marke gewann international an Anerkennung.

1912 mußte sich Johann Puch aus Krankheitsgründen von der Leitung seines Betriebes zurückziehen. 1914 trat er als leitender Verwaltungsrat wieder in den Betrieb Puch-Werke AG ein. Am 19.Juli 1914 erlag er jedoch in Agram einem Herzanfall.

Die Vision von Johann Puch kannte jedoch keine Grenzen. In den 1920er Jahren erweiterte das Unternehmen seine Aktivitäten auf die Produktion von Automobilen. Die Puch-Autos wurden für ihre Qualität und fortschrittlichen Merkmale geschätzt. Sie fanden nicht nur auf dem europäischen Markt, sondern auch in Übersee Beachtung.



Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Produktion bei Puch stark auf Rüstungsgüter umgestellt, was typisch für viele Unternehmen jener Zeit war. Nach dem Krieg nahm das Unternehmen jedoch seine zivile Produktion wieder auf und trug zur motorisierten Erholung Europas bei.

In den folgenden Jahrzehnten setzte Puch seine Tradition der Innovation fort. Das Unternehmen entwickelte und produzierte eine breite Palette von Fahrzeugen, darunter Mopeds, Motorroller und Kleinwagen. Diese Produkte zeichneten sich oft durch ihre Langlebigkeit, Wirtschaftlichkeit und fortschrittliche Technologie aus.

Im Laufe der Zeit veränderten sich jedoch die wirtschaftlichen Bedingungen und die Automobilindustrie. Puch ging verschiedene Kooperationen mit anderen Herstellern ein, darunter auch mit der bekannten Marke Mercedes-Benz. Diese Zusammenarbeit führte zu neuen Entwicklungen und Modellen.


Die Marke Puch und ihre Beiträge zur motorisierten Mobilität sind jedoch bis heute lebendig. Das Erbe von Johann Puch und seine innovativen Entwicklungen haben die Automobilgeschichte geprägt und einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Das PUCH MUSEUM GRAZ ist ein wichtiger Ort, um diese Geschichte zu ehren und den Einfluss von Puch auf die Mobilitätsentwicklung zu würdigen.


Weiterführende Links

Borstnar, Hans Jörg: Die Steyr-Daimler-Puch AG – Standorte Graz 1918 – 1950, Diplomarbeit KFU Graz, 1985


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